ZUGFeRD 1.0

ZUGFeRD heißt das Datenmodell für elektronische Rechnungen, das am 25. Juni 2014 als Version 1.0 unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftliche Verwaltung (AWV) e.V. veröffentlicht wurde. Ziel des ZUGFeRD – Formates ist es, die Gleichstellung von elektronischer Rechnung und der Rechnung auf Papier herbeizuführen und somit insgesamt den elektronischen Datenaustausch zu fördern. Im Gegensatz zu einer Papierrechnung bedürfen elektronische Datenaustauschformate häufig bilateraler Absprachen. Standardisierungsorganisationen z.B. der Automobil- oder Konsumgüterbranche schaffen daher für ihre Mitglieder Branchenempfehlungen. Dennoch müssen sich die Mitglieder untereinander auf bestimmte Ausprägungen (Profile) in der Praxis einigen. Daher ist der Austausch elektronischer Rechnungen mit solchen EDI-Verfahren stets vom Empfänger getrieben: Würde ein Sender eine EDI-Datei einfach so an einen seiner Kunden senden, würde der Kunde wahrscheinlich gar nicht verstehen, dass er soeben eine Rechnung erhalten hat.

Das Beste aus zwei Welten

Dieses Dilemma versucht ZUGFeRD durch den Einsatz eines hybriden Formates zu lösen. Es kombiniert strukturierte Daten (für den Computer lesbar) mit einer bildlichen Darstellung (für den Menschen lesbar). Somit kann ein solches Format auch auf Senderseite zuerst eingesetzt werden. Die menschenlesbare Komponente sorgt dafür, dass jeder Empfänger erkennen kann, dass er eine Rechnung erhalten hat. Selbst dann, wenn er die strukturierten Daten mit seinem Computersystem noch nicht verarbeiten kann.

Basis von ZUGFeRD sind internationale Standards

Die Basis von ZUGFeRD ist der UN/CEFACT Standard der Cross Industry Invoice. Durch die Wahl dieses globalen Standards können die strukturierten Daten branchen- und länderübergreifend versendet werden. Quasi als Briefumschlag um die strukturierten Daten kommt der ISO Standard PDF/A-3 zum Einsatz. Diese Datei bietet eine technisch eindeutige Möglichkeit zur Einbettung der strukturierten Daten in eine PDF-Datei. Bei der Entwicklung von ZUGFeRD waren über 30 Verbände, Universitäten und öffentliche Verwaltungen beteiligt. Dazu zählen Beispielsweise die Automobilindustrie, die Konsumgüterbranche, der Bankensektor, das Gesundheitswesen, die Software-Industrie, Versicherungen, Steuerprüfer usw.

Mindestanforderung, Best Practice und Automatisation: Die Profile

ZUGFeRD teilt sich in drei Profile auf: ZUGFeRD EXTENDED, ZUGFeRD COMFORT und ZUGFeRD BASIC. Während das BASIC-Profil im Wesentlichen die Anforderungen nach USt §14 umfasst, enthält COMFORT die Best-Practice-Anforderungen zur automatisierten Prüfung und Verarbeitung einer Rechnung. Das umfassendste Profil ist das EXTENDED-Profil. Es bildet darüber hinaus gehende, branchenübergreifende Anforderungen ab, wie z.B. die Abbildung abweichender Warenempfänger auf Positionsebene.

Anwendungsempfehlungen und Branchenprofile

Die nachfolgende Tabelle enthält eine Übersicht zu Anwendungsempfehlungen und Branchenprofilen zu ZUGFeRD 1.0

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