Was ist eigentlich ein semantisches Datenmodell?
Im Rahmen der Standardisierung einer elektronischen Rechnung versteht man unter einem semantischen Datenmodell eine strukturierte Darstellung von rechnungsrelevanten Informationen. Im Gegensatz zu einem syntaktischen Datenmodell werden in der Regel keine technischen, sondern ausschließlich fachliche Anforderungen abgebildet.
Die Abbildung solcher Informationen geschieht in der Regel in einzelnen Informationselementen. Mehrere dieser Elemente können zu einem Datentyp gruppiert werden. Datentypen können wiederum andere Datentypen enthalten, so dass man hierarchisch eine Baumstruktur aufbauen kann.
So kann ein semantisches Datenmodell zum Beispiel einen Käufer und einen Verkäufer abbilden, die beide vom Typ Geschäftspartner sind. Ein Geschäftspartner wiederum besteht beispielsweise aus einem eindeutigen Bezeichner (z.B. einer Kundennummer), einem Namen und einer Anschrift. Die Anschrift enthält wiederum mehrere Adresszeilen, Postleitzahl, Ort und Land.
Wiederholbarkeit von Elementen: Die Kardinalität
Zusätzlich wird in der Regel noch festgelegt werden, ob ein einzelnes Informationselement nur einmal vorkommen darf, oder aber mehrfach wiederholt werden darf. So könnte zum Beispiel definiert sein, dass nur ein Bezeichner, oder aber mehrer Bezeichner zu einem Geschäftspartner angegeben werden können. Diese Anzahl der Wiederholhäufigkeiten eines Elements nennt man auch dessen Kardinalität. Sie wird in der Regel wie folgt dargestellt:
n … m
n steht dabei für die minimale Wiederholbarkeit, m für die maximale Wiederholbarkeit.Gängige Werte sind
- 0 … 1: In diesem Fall ist das Informationselement optional. Es darf minimal 0-mal vorkomman, kann also auch weggelassen werden. Gleichzeitig darf es aber auch nur maximal 1-mal angegeben werden. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Angabe eines Ansprechpartners. Dieser kann zwar in einer Rechnung angegeben werden, jedoch keineswegs verpflichtend.
- 1 … 1: In diesem Fall handelt es sich um eine Pflichtangabe. Dass Element muss genau 1 mal angegeben werden. Beispiel hierfür wäre die Rechnungsnummer, die in jeder Rechnung anzugeben ist.
- 0 … unbounded oder 0 … n: Das Informationselement ist optional, kann aber beliebig häufig wiederholt werden. Eine solche Kardinalität wird zum Beispiel bei der Angabe von Freitext (z.B. dem Kopftext) in einer Rechnung verwendet. Nicht jede Rechnung muss eine Freitextangabe haben. Soll jedoch Freitext angegeben werden, darf er beliebig lang sein.
- 1 .. unbounded oder 1 … n: Das Informationselement muss wenigstens 1 mal angegeben werden. Dies trifft zum Beispiel auf die Artikelpositionen einer Rechnung zu. Eine Rechnung ohne Positionsteil macht in den wenigsten Fällen Sinn. Eine Rechnung kann aber theoretisch beliebig viele Artikel beinhalten.
Bei einem semantischen Datenmodell endet die Definition in aller Regel an dieser Stelle.
Wie es mit dem Syntax-Mapping weitergeht, erfahren Sie hier.
Könnten Sie zu all Ihren Erlaueterungen Beispiele hinzufügen, dann waeren Ihre Ausführungen nicht so verwirrend. Ausserdem waeren Bezugsquellennachweise sehr hilfsreich: zB. woher sollen wir die EN16931 dokumente bekommen?
Vielen Dank für den Kommentar. Die Links zu den Bezugsquellen der EN16931 können hier gefunden werden.
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